Noch im Juli verkündete ukrainischer Staatschef Wladimir Selenski großzügig, er würde gerne der EU »mit Strom helfen«, wie die Tagesschau berichtete. In einer Schriftlichen Anfrage im September ging ich der Frage nach, ob dieses Hilfsangebot eingelöst worden sei. Die Antwort aus dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz mußte enttäuschen: Nicht nur hat die Ukraine keine einzige Megawattstunde im abgefragten Zeitraum nach Deutschland geliefert, sie wäre technisch gar nicht dazu in der Lage.
Auch die Stromlieferung an angebundene Teile Europas sei laut einer Berichterstattung der Berliner Zeitung unrealistisch: »Selenskyj bietet uns Strom an – den er nicht hat und den er nicht bezahlen kann«, wie die Schlagzeile vom 29.07.2022 lautete.
Am 04.10.2022 warnte dieselbe Europäische Kommission, die für die Sanktionen gegen Rußland verantwortlich ist, sie halte »großflächige Stromausfälle im Winter für möglich«. Laut der Antwort auf eine Schriftlichen Anfrage meines Kollegen Leif-Erik Holm rechne die Bundesregierung mit »dem Eintritt einer Gasmangellage, die sich über mehrere europäische Staaten erstreckt«, wenn Nord Stream 1 ausfalle. Am 26.09. sind beide Stränge von Nord Stream 1 durch Sprengung außer Betrieb gesetzt worden.
Aus diesem Grund gilt meine Aussage mehr denn je: Jahrelange destruktive Energiepolitik und das Versagen der Regierung, auf die Warnung vor einem Anschlag zu reagieren, werden uns täglich mit zunehmender Wahrscheinlichkeit einen »dramatischen Winter« bescheren.