Identität und Souveränität

von Prof. Harald Weyel

„Deutschland scheut die Übernahme von Verantwortung und flieht in den Multilateralismus“

In der deutschen Politik waltet auch in dritter und vierter Generation keine wirklich emanzipierte Nach-Nachkriegselite, die zu echten Konsequenzen, nüchterner Kosten-/ Nutzenabwägung, spieltheoretischem Kalkül, kurz: zu echter Staatskunst oder Räson fähig wäre.

Ursache ist ein mangelndes nationales Selbstbewußtsein aufgrund einer einseitig verengten Betrachtung der deutschen Geschichte.

Flucht in den Multilateralismus

Deutschland scheut die Übernahme von Verantwortung. Es hat Angst, die seiner Bedeutung entsprechende Rolle in der Weltpolitik einzunehmen und flieht in den Multilateralismus.

Deutsche spielen weiterhin nur Provinz-Mau Mau, während jeder größere Staat weltweit pokert! Einzig möglich scheint „heutigen Deutschen“ eine sozusagen den Staat und die Staatsparteien irgendwie tragende, letztlich aber total anachronistische, mit inflationärer „Solidaritäts“-Rhetorik verbrämter Erwartungs-Erfüllungspolitik gegenüber jedweden Ansprüchen des Auslands. Und seien diese auch noch so unbegründet, unverschämt und irreführend.

Deutschland hat ein Recht auf Souveränität und Identität

Ich fordere ein Recht auf Normalität: Ein Recht zu nationaler Interessenwahrung auch für uns Deutsche! Auch wir haben ein Recht auf Souveränität und nationale Identität. Deren Hauptgrundlage muß unsere verbliebene oder besser wiederzugewinnende geistige wie emotionale Integrität sein. Nicht irgendein alter Wahnsinn oder neue Heilsversprechen samt Selbstaufgabe.

Für ein neues nationales Selbstbewußtsein

– Ganzheitliche Geschichtsbetrachtung statt nationaler Verkrampfung

– Förderung identitätstiftender Kulturprojekte zur Heranbildung eines positiven Vergangenheitsbezuges.

– Konsequent Deutsch! Immer und überall  – In der Diplomatie, der Wissenschaft und sämtlichen Behörden.