Entwicklungshilfe

von Prof. Harald Weyel

„Entwicklungshilfe ist Ablaßhandel für wohlstandsverwöhnte Mitteleuropäer“

Die Bundesrepublik ist nicht nur das Sozialamt Europas, es ist gleich das der ganzen Welt. Ob EU- oder Asyl-Blitzmigration in den Sozialstaat: Durch massenhaften Ge- und Mißbrauch verkommt Internationalität zum bloßen Parasitismus!  Auch bei der Entwicklungshilfe.

Mit Überheblichkeit am Reißbrett geplante Projekte zur Entwicklungshilfe scheitern regelmäßig an den Realitäten vor Ort. Ein prägnantes Beispiel ist der ägyptische Assuar-Staudamm.

Die herkömmliche „E-Hilfe“ hat im Regelfalle mehr geschadet als genutzt. Und sie schadet abgesehen löblicher Einzelprojekte noch immer!

Entwicklungshilfe als moderner Ablaßhandel

Irgendeine Art schwammige und höchst kontraproduktive Abart von Welt-Sozialpolitik zu betreiben oder zu flankieren ist ein Schlag ins Gesicht des deutschen Steuerzahlers und derer, die echter Hilfe bedürfen, also solcher die ankommt und nicht nur die Kassen von Potentaten und NGOs füllt.

Auch wenn dafür hierzulande vielleicht sehr viel mehr Pfründe, Ängste und vor allem Bequemlichkeiten abgebaut werden müßten, als vor Ort in Afrika oder sonstwo! Keinesfalls wird „der Welt“ geholfen „nur“ mit „noch mehr Geld“ für diese „moderne“ Gewissensentlastung des (oft unzufriedenen und verunsicherten) „Wohlstandsmenschen“.

Deutschland schuldet – etwa mit Blick auf tatsächliche wie nur gefühlte oder herbeimanipulierte koloniale Altlasten zeitlicher, regionaler, qualitativer Art sowie in quantitativer Hinsicht – der „einen Welt“ gleich zehnmal weniger als die Kolonialmächte England oder Frankreich (um nur zwei Dauerakteure der hierbei relevanten Weltgeschichte zu nennen).

Für eine Entwicklungshilfe die ankommt

– Zielgenaue Mikrokredite für kleine Gewerbetreibende, statt Großkredite für unökologische und überdimensionierte Infrastrukturprojekte.

Sachleistungen (z.B. gut instandgehaltene medizinische und landwirtschaftliche Geräte) statt Geld mit der Gießkanne.

Ausbildung von medizinischem und landwirtschaftlichem Personal vor Ort, statt internationalem Ausbildungstourismus ohne Wiederkehr in den Süden (Vermeidung von Brain-Drain).

– Mitverantwortung für einen fairen Handel übernehmen. Weltmarktschädigende europäische Agrarsubvention neu ordnen.

Entwicklungshilfe:
Auch auf Europas Festland ein Rohrkrepierer

Ein ½ Jahrhundert Geldregen hat weder in Süditalien (ab 1957) noch rund ein ¼ Jahrhundert in Griechenland, Portugal oder Spanien (ab 1981 bzw. 1986) sonderlich viel Gutes bewirkt. Über all die Jahrzehnte hat sich die wirtschaftliche und allgemeine Mentalität kaum zum Besseren verändert. Die oftmals kontraproduktive Politstruktur ist der einzige Wachstumssektor, der mit dem völlig willkürlichen Wachstum sehr verschwenderischen und stark fremdfinanzierten, sozioökonomisch nur bedingt sinnhaften Infrastrukturausbau Schritt hielt. Dieser diente zuvörderst dem flächendeckenden Ausbau eines bis zur völligen nationalen Unkenntlichkeit standardisierten Massentourismus, an dessen Logistik sich gemeinsam mit der Politik eine zumeist besonders kriminalitätsträchtige Bauwirtschaft, Pseudo-Industrialisierung und Giftmüll-Wirtschaft ergötzt.