“Directors Cut“: Kurz vor‘m „Independence Day“ (Erstfassung bei “PI“ am 4. Juni 2020)

Als Hessian-Prussian-Yankee faß‘ ich‘s mal so zusammen: Nach fast dreimonatiger und gutteils fragwürdiger, v.a. von links-rot-grünen US-Democrats dem „umstrittenen Präsidenten“ (dt. Medienspeak) abgenötigter „Corona“-Lockdown-Politik, trauern friedlich und/oder randalieren bürgerkriegsmäßig in „round about 140“ Städten und „x“ Bundesstaaten (v.a. der Ost- und Westküste) gewisse Massen nach einem „Wiedermal“-Polizeiübergriff. Als wahrer Zünder für Sachbeschädigung, Körperverletzung und Plünderung bringen sich sehr früh Extremlinke, Kriminelle und selbst- und sogenannte „Antifa“ ins Praxis- und Diskurs-Geschehen ein. Die initiale Polizeiaktion erscheint auch wiedermal als völlig unverhältnismäßig (man hört der Getötete solle so in etwa in Falschgeld, gefälschten Essensmarken, unversteuerten Zigaretten im Einzelverkauf gemacht haben). Wiedermal: völlige polizeiliche Unverhältnismäßigkeit en gros wie en détail also, und wie bei so einigem in der „Kriminal-, Sex- und Drogenpolitik“ und Kultur (nicht nur) der USA also. Seit der glorreichen Prohibition als fragwürdige „Belohnung“ für die siegreiche US-Gesamtgesellschaft gleich nach dem 1. Weltkrieg (1918).

Jenseits des (dortigen) „Rassen“-Faktors und präsidialer Möglichkeiten oder Zwänge ist dabei hier und heute festzuhalten: Das Ruinieren von wirtschaftlichen Existenzen insbesondere der Kleinunternehmer und vor allem im vielfältigen persönlichen Dienstleistungsbereich (nicht nur Gastronomie oder Friseure) geht weiter. Und die beim „Re-opening“ zu erwartende Fortsetzung (oder Verschärfung) vielschichtiger Verbots-Un-Kulturen bei vielfältigsten Dienstleistungen (die keinen was angehen so sie niemandem mehr schaden als irgendein anderer Froh- oder Blödsinn), sollte aufgeklärten Akteuren keine befriedigende Option sein. Erst recht kann derlei keine nachträgliche Sinngabe für Sinnlosigkeiten und fortgesetzte Trugbilder sein (wie schon bei der Prohibition 1918). Gesamtgesellschaftliche Unfreiheit, Bigotterie, neurotische Verklemmtheit und angetäuscht Weltverbesserungswahn mit fataler Produktivität begann also mit all den historischen wie aktuellen anti-libert(in)ären Verboten und überkandidelten Staats-Aktionismus der Innen- und Außenpolitik. Vorgeblicher Kampf für „soziale Gerechtigkeit“ (inkl. „Gender-, Rasse, Religion und LGBTQIA+“) ist eben auch deutbar als schiere gruppendynamische und  psychopathologische Über-Kompensation. Und zwar von was? Ist derart Sozial-Aktivismus am Ende vor allem das Produkt einer manifesten Verdammung und Verbannung selbst halbwegs harmloser menschlicher Bedürfnisse und die kulturelle Unfähigkeit im Umgang selbst mit gutem Alkohol, guter Prostitution, (bestimmten) Drogen, gutem Tabak und „what comes next“? Hatten die deutschen, österreichischen und deutsch-österreichischen Psychologen etwa nur und in allem Unrecht, was sie allein bis in die 1930er Jahre hinein über Liebes- oder Todestriebe, Suchtverhalten, gesellschaftliche Zwänge und Über-Ich et cetera in der zivilisierten Welt Europas und Nordamerikas sagten? Seit den 1930ern ist noch sehr viel mehr überpolitisierter Staats- und Gesellschaftsdreck hinzugekommen. Der technische Fortschritt und meßbare Wohlstand hat da vieles überdeckt, manche Probleme gelöst, neue aber auch geschaffen.

Historische Erfahrungen auswerten, „lessons learned“? „Not really“! Heutige linke „Wokeness“ und zunehmend psychotisches Akademikertum unter Verlust basischster Ur- und Edelinstinkte geben den hohen Ton an. Anstatt kulturfundierte anarcho-aristokratische Aufgeklärtheit regiert eben herrschaftsorientiertes „linkes“ oder „rechtes“ Moral-Aposteltum, ob es dazu fähig ist oder nicht. Und all dies hat wenig mit geistiger, physischer und psychologischer Freiheit zu tun – eine einzige Peinlichkeit angesichts gigantischer Produktivitätssteigerungen. Weltgeschichte, Weltkrieg, Weltgesellschaft und Weltverbesserung mittels organisierter und über-internationalisierter Großpolitik? Zog und zieht diese „Politik“ (bei aller Modernisierung insbesondere der Pharmazie, Medizin-, Waffen- und Sozialtechnik) etwa auch eine Spur von mehr oder weniger „demokratisch legitimierter“ Wohlstandsvernichtung und professions(un)abhängige Sklavereivariationen samt Betrug, Mord und Totschlag in „unsere“ immer dynamischer „politisch“ verhunzte „Eine Welt“. Und was muß man nicht alles tun (und lassen), für sein bißchen Luxus, wie Oscar Wilde heute vielleicht sagen würde. Wie sich verstellen, outen und organisieren, um bei dem und den „Richtigen“ dabei zu sein? Und liegt in all dem Kollektivismus heute mehr Heil als gestern?

„Fuck off, Big Government; Fuck off, Big Business; Fuck off, Civil Society!“, möchte man da fast mal eben meinen. Und vielleicht muß man für eine wirklich ausgenüchterte Betrachtung gewisser Dinge v.a. der „Innenpolitik“ nicht nur vor den „1. Weltkrieg“ zurück, sondern sogar vor die angebliche „Französische Revolution“. Was in den und durch die „Industrienationen“ in den letzten einhundert Jahren bzw. den Jahren und Jahrzehnten jeweils vor und nach 1914-18-33-39-90 geschehen ist, hat wohl vielfach eher keinen nur positiven kultur-evolutorischen Entwicklungspfad. Der technische Fortschritt, primär als immer unkultiviertere Produktions- und Massenkonsum-Orgie daherkommend, wird immer schaler. Gesteigerte Lebenserwartung und andere rein quantitative Größen sollten den Blick darauf nicht trüben…