Was Europa ist (und nicht sein sollte) – 9,5 Thesen zum Reformationstag

EU-„Europa“ ist:

1. …eine realisierte Zollunion für größere und kleinere Wirtschaftssubjekte, deren einstiger Zollvorteil im Zuge weltweiter Handelsabkommen stetig gesunken ist. Wichtiger ist mittlerweile die Umverteilungsunion, die dazu geführt hat, daß Deutschland den europäischen Karren mehr und mehr allein ziehen muß. Manch nicht-tarifäre Handelshindernisse bestehen zudem weiterhin fort. (PS: Eine Freihandelszone wäre vielleicht von Anbeginn an zuträglicher gewesen, so wie es die „EFTA“ machte und wie es eine von mehreren „BREXIT“-Varianten wäre!)

2. …eine Art Ersatz-Obrigkeit für identitätsberaubte Deutsche und ein Macht-Vehikel insbesondere für kleine Völker oder Kleinststaaten. Für die Deutschen verhindert der Glaube an Europa das Wahren der eigenen Interessen (und sichert deren Zahlungsmoral), für die kleinen Völker bedeutet es ein oft leichtfertiges Spiel mit dem Feuer eventueller Sezession (und klammheimliche Freude an der Instabilität).

3. …eine klassische Polit-Pfründe und Eliten-Bestechungsprogramm, das für die Begünstigten Einkommen und Karrieren ermöglicht, die im nationalen Rahmen weder gegeben noch „nötig“ wären. Die Kommissions-Posten-Überrepräsentation kleinerer Staaten sowie die Unterrepräsentanz Deutscher insbesondere in wichtigen mittleren und gehobenen Positionen ist notorisch.

4. …eine teils realisierte Einheitswährungszone, die Deutschland seines stärksten Aktivpostens beraubte: der Deutschen Mark! Die mit ihr einst gegebenen (wirtschafts)politischen Möglichkeiten sind dahin. Für den Rest Europas bedeutet die deutsche Stabilitäts-Leihe bzw. Dauer-Bürgschaft in Form des Euro, daß man sich aus dem Wettbewerb verabschieden kann, wenn es ernst wird. Die Deutschen zahlen.

5. …ein Ensemble unter Führung gewisser (Ex-) Kolonialmächte, deren Treiben irgendwo zwischen „zivilisatorischer Mission“ und einer Art staatlich gefördertem Kolonial-Gangstertum oszillierte! Das nachkoloniale Kunststück bestand darin, ausgerechnet die schon 1914/18 diesbezüglich völlig enteigneten Deutschen dazu zu bringen, sich sozusagen an der Begleichung von etwaigen kolonialen „Schuld“-Konten anderer Leute kräftig zu beteiligen. „Neuester“ und hausgemachter Schrei dabei: sogenannte Fluchtursachenbekämpfung und Erfindung des Klimaflüchtlings.

6. …ein hysterischer Haufen, der von einem Alarmismus in den nächsten fällt und im Rahmen des (neuen) Klima-Politik-Katastrophismus schon das nächste, gigantische, regional- wie weltpolitische „EU“-Faß aufgemacht hat: Umweltschädenbeseitigung und Katastrophenschutzmaßnahmen in EU-Ländern, die sich daran gewöhnt haben, die eigenen Fehler von anderen Leuten, nämlich uns Deutschen, bezahlen zu lassen.

7. …ein schlechter Schüler, der nicht in der Lage ist, vor/nach Aufnahme welcher Mitglieder auch immer seine diesbezüglichen „Reform“-Hausaufgaben zu machen. Dies galt noch für alle „EWG/EG/EU“-Jahrzehnte seit den 1970er Jahren. Und dies gilt natürlich für alle Polit-Standorte dieser EU.

8. …eine vom Gleichheitswahn befallene Sekte, die gegen jeden Vernunft an dem Glaubenssatz festhält: „Überall in Europa gilt es gleiche Lebensverhältnisse zu schaffen.“ Was schon im Innern eines Landes problematisch ist, soll mittels munter fließender Zahlungsströme auf einem Kontinent erzwungen werden, der sich gerade durch seine historisch gewachsene Vielfalt auszeichnet. Die Folgen sind Alimentierungsgewöhnung und Korruption.

9. …anheimgefallen nicht nur universell wohlmeinenden Freunden einer vermeintlich oder tatsächlich guten „europäischen Integration“! Es befindet sich in der Hand von „Berufseuropäern“ und „Strukturen“, die den wirtschaftlich-politischen-sozialen Mißbrauch der „Europa“-Leitidee betreiben! „Europa“ dient ihnen vor allem als Forum, Popanz, Vehikel und Sonder-Kasse für ansonsten ungemachte nationale/regionale/lokale Hausaufgaben. Das ist der Idee „Europa“ unwürdig.

These „9,5“ und Fazit: Gerade die „Ketzer und Kritiker“ der ganzen, so weitgehend mißbrauchten „europäischen“ Angelegenheiten sind vielleicht die größeren, die eigentlichen Freude der Idee und der gemeinsamen Sache „Europa“! Weder den Konzernen, welcher „Nationalität“ auch immer, noch den Interessen der Berufspolitiker und Bürokraten oder gar den kollektivistischen „neuen“ Gleichmachern darf die Idee eines wirklich „freien Europas“ geopfert werden.

Comments (1)

Die EU war noch nie Europa. Schon in den achtziger Jahren entwickelte sich die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft – die für Frieden und Wohlstand sorgte – zu einem Bürokratiemonster. Heute ist die EU viel verfilzt und pleite, Reformationsversuchen werden kostspielig und führen mit den jetzigen herrschenden Politikern zu nichts. Deswegen brauchen wir eine GEGENORGANISATION zur EU, mit den Völkern, die hinaus wollen oder noch nicht drin sind. Ich setze mich dafür ein, dass mein Heimatland Schweiz eine solche mitbegründet. In der neuen Organisation sollen die Staaten mehr Souveränität haben und wichtige Angelegenheiten mit Volksentscheiden regeln.
Meinen Vorschlag und Informationen findet man auf meiner Webseite.

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